Vor zwei Jahre erschien Philip Manows originelle Analyse des (nach wie vor aktuellen) Populismusphänomens. Mit seinem neuen Buch „(Ent-)demokratisierung der Demokratie“ ist ihm wiedermal eine differenzierte Deutung der politischen Gegenwart gelungen, die gewohnte Perspektiven verkehrt und sich von überkommenen Hypothesen abwendet.
Niko Gäbs Polemik „Critical Highness“ weist darauf hin, dass es im postkolonialen Diskurs Leerstellen in Bezug auf Antisemitismus gibt. Dies zeigt nicht zuletzt die Debatte um den postkolonialen Theoretiker Achille Mbembe (Cheema/Mendel 2020). Auch Edward Said, Koryphäe der postkolonialen Theorie, steht im Verdacht „die Grundlagen eines sich postkolonial gerierenden Antisemitismus“ (Salzborn 2018, 124) zu formulieren. Nichtsdestotrotz liegen Gäbs Text einige Missverständnisse zugrunde, die wir im Rückgriff auf postkoloniale Theorien und neuere theoretische Entwicklungen erhellen wollen.
„Jede Politische Ökonomie ist auf ihre ganz eigene Art unglücklich“ (Manow 2018: 23). Mit dieser Übertragung des einleitenden Satzes von Tolstois Epos Anna Karenina in den sozialwissenschaftlichen Kontext, kann einer der zentralen Gedanken aus Philip Manows 2018 erschienenem Buch Die Politische Ökonomie des Populismus zusammengefasst werden.
Worte des Lobes sind von dem slowenischen Philosophen Slavoj Žižek selten zu hören. Vielmehr ist er für seine teils stark umstrittenen Pamphlete bekannt - am liebsten gegen den Kapitalismus und nicht minder gegen die Machtmechanismen der Europäischen Union. Dass er letztere nun gar für unverzichtbar hält, mag so manchen erstaunen.