Die Rolle eines Autors im Text. Von Italo Calvino zu Gilles Deleuze
23.12.2021

Die Rolle eines Autors im Text. Von Italo Calvino zu Gilles Deleuze

Der Artikel wirft die Frage nach der Rolle des Autors für seine Texte auf. Gibt es ein Machtverhältnis zwischen einem Autor und seinem Text oder ist der Verfasser, wie bei Roland Barthes, „tot“. Wen kümmert es, wer spricht - dies ist hier die Frage.

in Essays  |  von Iris Cserni
Plädoyer für einen behutsamen Umgang mit Identitäten und Herkünften
07.10.2021

Plädoyer für einen behutsamen Umgang mit Identitäten und Herkünften

In meinem Text setze ich mich für einen friedlich-freundschaftlich-solidarischen Umgang mit „Identität“ und „Herkunft“ ein. Letztlich plädiere ich diesbezüglich für zutiefst empathische Behutsamkeit. Bis das benannte Ziel der Behutsamkeit erreicht ist, schlängle ich mit jeweils unterschiedlichen Gefühlen durch ein facettenreiches Mosaik aus Literatur, Alltagskommunikation, Berufswelt, Sport, Musik und Mode, Film- und Fernsehen sowie durch ein Benjamin Blümchen-Hörspiel.

in Essays  |  von Miriam Preussger
Die Zauberberge im 21. Jahrhundert
04.10.2021

Die Zauberberge im 21. Jahrhundert

Was haben das World Economic Forum in Davos und das größte Yoga-Seminarhaus und Ashram in Bad Meinberg gemeinsam? Auf den ersten Blick: nicht viel. Doch auf den zweiten Blick erkennt man individuelle und gesellschaftliche Muster, die beiden zugrunde liegen. 

in Essays  |  von Anna Margolis
Das Erbe der Rosalía de Castro
20.05.2021

Das Erbe der Rosalía de Castro

Am 17. Mai wird in der autonomen spanischen Region Galicien alljährlich der Tag der galicischen Sprache und Literatur begangen. Anlass genug, einen Blick auf die Bedingungen der blühenden Lyrikszene der nordwestlichen Atlantikregion zu werfen.

Das Privileg der Realitätsverweigerung – vom Kolonialismus zu „Querdenken“ und dem Sturm auf das Kapitol
26.04.2021

Das Privileg der Realitätsverweigerung – vom Kolonialismus zu „Querdenken“ und dem Sturm auf das Kapitol

Der Sturm auf das Kapitol hat weltweit neben Wut, Trauer und Angst immer wieder eine Emotion ausgelöst: Verständnislosigkeit. Wer waren diese Menschen, die in ihrer Selbstdarstellung mal martialisch, mal lächerlich, aber immer zutiefst realitätsentfremdet wirkten? Die Antwort fällt schwer, vor allem, da man den Fanatismus der Trump-Anhänger*innen nun kaum noch als Naivität abtun kann.

in Essays  |  von Carl Deußen
Ist das Licht wirklich erloschen?
23.02.2021

Ist das Licht wirklich erloschen?

In ihrer politischen Analyse „Das Licht, das erlosch. Eine Abrechnung“ thematisieren die Autoren Ivan Krastev, bulgarischer Politologe, und Stephen Holmes, US-amerikanischer Professor für Rechtswissenschaften, den Aufschwung des demokratischen Liberalismus, der unmittelbar nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Untergang der kommunistischen Ideologie Ende der 1980er Jahre in Ost- und Mitteleuropa Einzug hielt. Drei Jahrzehnte nach der politischen Wende folgte auf anfängliche Euphorie die Ernüchterung: Dort wo einst Überzeugung und Begeisterung für das westeuropäische demokratische Modell herrschte, kehrten Enttäuschung, Populismus und antiliberalen Revolte ein.

in Rezensionen  |  von Suada Matas
Bruno Latours Ausrufung des Kriegszustandes. Geopolitik, Klimabewegung, Utopie und der Kampf um Gaia - ein Kommentar.
06.01.2021

Bruno Latours Ausrufung des Kriegszustandes. Geopolitik, Klimabewegung, Utopie und der Kampf um Gaia - ein Kommentar.

"Facing Gaia" (dt. „Kampf um Gaia“) geht auf die "Gifford-Lectures" zurück, die der französische Soziologe Bruno Latour 2013 an der University of Edinburgh hielt. Darin plädiert er dafür, anzuerkennen, dass wir unter einem neuen Klimaregime leben, welches es notwendig mache, erneut geopolitisch zu denken.

in Rezensionen  |  von Diana Kral
9. November 1993 – Zerstörung oder Tod der Stadt Mostar?
19.11.2020

9. November 1993 – Zerstörung oder Tod der Stadt Mostar?

„Der schlanke steinerne Schatten, die Replik des himmlischen Regenbogens, Meisterwerk des Baumeisters Hajrudin, eine der schönsten und edelsten architektonischen Allegorien, ist dahingegangen auf den Grund des Flusses. Der Stadt, geboren im Zeichen der Brücke, entrissen wurde ihr erstes und letztes Wort, und ihr Tod ist, so fürchte ich, unwiderruflich“ (Bogdanovic, S. 139). Ähnlich wie Bogdanovic empfand auch der kroatische Franziskaner – Pater Daniel, als er sagte „Der Tag, an dem die alte Brücke zerstört wurde, war der Todestag unserer Stadt. […] Als sie fiel, war das Herz der Stadt Mostar zerstört“ (Koschnick, Schneider, S. 8-9).

in Essays  |  von Suada Matas
Krisenhafte Demokratisierung: Philip Manows zweite politische Analyse erklärt die „(Ent-) demokratisierung der Demokratie“
02.11.2020

Krisenhafte Demokratisierung: Philip Manows zweite politische Analyse erklärt die „(Ent-) demokratisierung der Demokratie“

Vor zwei Jahre erschien Philip Manows originelle Analyse des (nach wie vor aktuellen) Populismusphänomens. Mit seinem neuen Buch „(Ent-)demokratisierung der Demokratie“ ist ihm wiedermal eine differenzierte Deutung der politischen Gegenwart gelungen, die gewohnte Perspektiven verkehrt und sich von überkommenen Hypothesen abwendet.

Brüchiger Frieden im Südkaukasus
22.07.2020

Brüchiger Frieden im Südkaukasus

Vor ein paar Tagen herrschten wieder Unruhen im Südkaukasus. Es waren vermehrt Schüsse, an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze zu hören. Die Region kennt seit dem Zerfall der Sowjetunion keine Ruhe. Stattdessen kennt sie drei Sezessionsgebiete, mehrere separatistische Bewegungen und gelegentliche Eskalationen der sogenannten eingefrorenen Konflikte, deren Eis allmählich schmilzt.

in Essays  |  von Fidan Damer
Ein Strohmann geht um in Europa: Pauschalkritik an postkolonialem Denken als Tragödie und Farce
23.06.2020

Ein Strohmann geht um in Europa: Pauschalkritik an postkolonialem Denken als Tragödie und Farce

Niko Gäbs Polemik „Critical Highness“ weist darauf hin, dass es im postkolonialen Diskurs Leerstellen in Bezug auf Antisemitismus gibt. Dies zeigt nicht zuletzt die Debatte um den postkolonialen Theoretiker Achille Mbembe (Cheema/Mendel 2020). Auch Edward Said, Koryphäe der postkolonialen Theorie, steht im Verdacht „die Grundlagen eines sich postkolonial gerierenden Antisemitismus“ (Salzborn 2018, 124) zu formulieren. Nichtsdestotrotz liegen Gäbs Text einige Missverständnisse zugrunde, die wir im Rückgriff auf postkoloniale Theorien und neuere theoretische Entwicklungen erhellen wollen.

Critical Highness: Anmerkungen zu Kapital und Mythos
16.05.2020

Critical Highness: Anmerkungen zu Kapital und Mythos

Die Diskussion über Rassismus ist endlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen: Postkoloniale Selbstreflexion und Antirassismus gehören im bürgerlichen Milieu zum guten Ton.  Welche autoritären Sehnsüchte dabei von Critical-Whiteness-Apologeten manchmal auf die Agenda gesetzt werden, ist trotzdem alles andere als unbedenklich.

in Essays  |  von Niko Gäb
(Philosophische) Diskussion um Corona: Timeline Februar-April
30.04.2020

(Philosophische) Diskussion um Corona: Timeline Februar-April

In diesem Beitrag tragen wir eine Auswahl der zahlreichen Beiträge der philosophischen und soziologischen Diskussion zu und um das Coronavirus zusammen und liefern teilweise eine kurze Zusammenfassung der Beiträge. Wir vollziehen dabei den Gang der Kontroverse vor allem (aber nicht nur) anhand der Debatte nach, die sich ausgehend von dem Beitrag “The Invention of an Epidemic” des italienischen Philosophen Giorgio Agamben entwickelt hat.

Ein Bild hielt uns gefangen: Fragen an die Fotografie
22.04.2020

Ein Bild hielt uns gefangen: Fragen an die Fotografie

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Dieses altbekannte Sprichwort bezieht sich auf den Mehrwert des Bildes gegenüber der Sprache. Gleichzeitig rückt es beides in die selbe Kategorie: Das Bild sagt etwas, es spricht zu uns. Die Entwicklung der jüngeren Geschichte verlangt danach, die Fotografie einer tiefgreifenden Betrachtung zu unterziehen. Dabei erscheint es vielversprechend die Untersuchung bei der Verwandtschaft der Fotografie zur Sprache zu beginnen.

in Essays  |  von Rico Schmandt
Das Spiel mit der menschlichen Kognition. Über Smartphones im körperlichen Nahraum
17.04.2020

Das Spiel mit der menschlichen Kognition. Über Smartphones im körperlichen Nahraum

Jede Person, die über ein Smartphone verfügt, handelt mit diesem individuell und persönlich. Es erfüllt offizielle und private Zwecke. So dient es bei der Arbeit beispielsweise als Hilfe bei der Koordination von Terminen, gleichzeitig werden private Nachrichten an Partner:innen und Freund:innen versendet; mit verschiedenen Apps wird sich die Zeit vertrieben, in der Galerie befinden sich gleichsam Fotos für die Arbeit wie für das Familienalbum.

in Rezensionen  |  von Diana Kral
Von Globalisierung und Politischer Ökonomie: der wahre Kern des Populismus
15.04.2020

Von Globalisierung und Politischer Ökonomie: der wahre Kern des Populismus

„Jede Politische Ökonomie ist auf ihre ganz eigene Art unglücklich“ (Manow 2018: 23). Mit dieser Übertragung des einleitenden Satzes von Tolstois Epos Anna Karenina in den sozialwissenschaftlichen Kontext, kann einer der zentralen Gedanken aus Philip Manows 2018 erschienenem Buch Die Politische Ökonomie des Populismus zusammengefasst werden.

Eine Schwarze Perspektive für Deutschland
14.04.2020

Eine Schwarze Perspektive für Deutschland

Entgegen des Buchtitels „Deutschland Schwarz Weiß“ der Autorin Noah Sow ist das Bild von Rassismus in Deutschland nicht nur schwarz-weiß zu sehen. Vielmehr schafft sie es die Vielschichtigkeit rassistischer Muster und Strukturen in Deutschland aufzudecken und den Leser*innen gleichzeitig das eigene Denken und Verhalten vor Augen zu führen.

in Rezensionen  |  von Pia Grundmann
Die Republik Moldau nach der Regierungskrise
22.06.2019

Die Republik Moldau nach der Regierungskrise

Mit dem Rücktritt der Regierung von Pavel Filip scheint die Regierungs- und Verfassungskrise in der Republik Moldau beendet zu sein. Nach Jahren des Stillstands, hatte das kleine Land zwischen der Ukraine und Rumänien turbulente Tage erlebt. Die Krise sagt einiges über die aktuellen Verhältnisse des Landes aus.

in Essays  |  von Julian Brummer
Ein Komiker und der Stand der ukrainischen Demokratie
27.04.2019

Ein Komiker und der Stand der ukrainischen Demokratie

Mit dem Gewinner der Stichwahl um das Präsidentschaftsamt, Wolodymyr Selenskyj, wurde ein absoluter Politikaußenseiter mit einem beeindruckenden Stimmanteil von 73 Prozent zum neuen ukrainischen Präsidenten gewählt. Wie an verschiedenen Stellen zurecht bemerkt wurde, stellt ein solches Ereignis im postsowjetischen Raum die Ausnahme dar.

in Essays  |  von Julian Brummer

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A Risk Assessment on COVID-19
2020-06-04

A Risk Assessment on COVID-19

«Risk makes its appearance on the world stage when God leaves it. Risk presuppose human decision», the statement by the German sociologist Ulrich Beck (2008) makes us aware that it is the shift from providence to the responsibility of our decisions, which now defines our daily and social life. 

in Essays  |  von Beatrice Bianchini
F(EU)TURE FESTIVAL
2019-04-02

F(EU)TURE FESTIVAL

The F(EU)TURE FESTIVAL took place from 1 to 16 of March 2019. Together with CLB Berlin, the European Democracy Lab turned Moritzplatz into a place breathing the European spirit as it is aptly called on the festival’s website. Together with activists, researchers, artists, intellectuals and a large number of visitors from all sectors of society, the state and future of European democracy were discussed. Our authors were on the spot and will go into some of the events below.

Eva Illouz: Capitalist Subjectivity and the Internet
2019-03-12

Eva Illouz: Capitalist Subjectivity and the Internet

The Alexander von Humboldt Institute for Internet and Society (HIIG) and the Federal Agency for Civic Education (bpb) are jointly organising a series of scientific lectures on the topic "Making sense of the digital society". The rapid pace of technological change leads to enormous uncertainties. On 6 March 2019, Eva Illouz spoke at the HAU (Hebbel am Ufer) about “Capitalist subjectivity and the Internet”.

in Reviews  |  von Simon Clemens
The Absence of Conflict: Chantal Mouffe and the European Parliament
2019-03-03

The Absence of Conflict: Chantal Mouffe and the European Parliament

The European Union is often called an undemocratic (and bureaucratic) monster, left-wing debates in particular are dominated by narratives like this. But how could a leftist approach to the EU look like?

in Essays  |  von Simon Clemens

© 2024 European Zeitgeist

Unterstützt von Timmbuktu Development

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